Die 'ostbayerische Chor- und Theaterakademie' will Grundlegendes zur Leitung von Laienchören, zur Repertoireauswahl sowie konzeptuellen Überlegungen für Konzerte, Programmgestaltung vermitteln. Dabei steht geistliches wie weltliches Liedgut gleichermaßen im Fokus. Für das geistliche Liedgut findet eine weitgehend traditionelle Orientierung an christlichen, katholischen Gebräuchen statt, ohne dadurch andere Orientierungen gering schätzen zu wollen.
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- Geschrieben von: Karl Penzkofer
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Weil ja im LIEDER-Projektchor-Modus der Probenbetrieb sich in der Regel auf die Probe unmittelbar vor dem Auftritt beschränkt, werden zB für den Anfahrtsweg zu einer Veranstaltung Lockerungsübungen angeboten worden. Natürlich kann man diese auch vor jeder online-Übungsstunde zu Hause machen. Diese Anregung widerspricht natürlich der großen Bedeutung des 'Einsingens', denn gutes Liedersingen ruht mE auf vier Säulen:
Klang - Intonation - Deklamation - Interpretation
Und so wie ein Tisch mit vier Beinen zum Wackeln neigt, so bedarf guter Liedvortrag eines ausgewogenen Trainings. Die folgenden Übungen sind diesen Säulen zuzuordnen, aber in ihrer Auswahl nicht ausgewogen, dennoch sehr wichtig für jede Art von Lied, ob profan oder sakral, ob Volkslied oder Kunstlied, ob einstimmiger Vortrag oder kunstvoller mehrstimmiger Satz!
- Lockerungsübungen:
- Lockerungen des Kinns durch kräftiges Gähnen, verbunden mit heftigen Mundbewegungen
- Lockerungen im Halsbereich durch Kopfkreisen links- und rechtsherum
- Lockerungen im Lippenbereich durch 'brrrr' mit schwingenden Lippen
- Atemübungen:
- durch die Nase tief einatmen - Zwerchfell anspannen, nicht die Schultern hochziehen, durch den Mund ganz langsam ausatmen
- schnelle Schnappatmung durch den Mund in den Bauch, dabei Zwerchfell anspannen, nicht die Schultern hochziehen - anhalten - langsam durch den Mund ausatmen
- Ton finden, Klang verbessern:
- durch Summen angenehme Tonlage finden und von da aus Vokalfolge 'a-e-i-o-u' mit deutlichen Lippenbewegungen singen, Starttonlage erhöhen und auch erniedrigen - dabei auch crescendo bis ff und decresendo bis ppp trainieren
- Tonraum erweitern:
- von einer angenehmen Starttonhöhe aus summend noch oben und unten gleiten (Glissando)
- von einer angenehmen Starttonhöhe aus auf 'mo' langsam höhere - oder tiefere - Tonleitertöne in Intervallsprüngen ansteuern, dabei schon auf Intonation der Intervalle achten - für Sopran- und Tenorstimmen zB in Terzen hochsteigen, schon deutlich über das c'' hinaus, für Bässe den Tonraum nach unten erweitern
- Sprechübungen
- immer schnellere Silbenfolgen sprechen: te-te-te .... mi-mi-mi ... ka-ka-ka ... ro-ro-ro ... pa-pa-pa ...oder so ähnlich - dabei auf die Zwerchfell Auf- und Ab-Bewegung achten
- mit einer Teil-Liedstrophe - zB "in einem Bächlein helle, da schoß in froher Eil" - den Liedtext immer schneller überdeutlich sprechen
- richtige Deklamationen üben, zB von Konsonanten, bestimmten Worten (Ki:rie mit hartem 'K', Sanctus stimmhaft gesprochen, ....), Satzbau-Richtiges Singen, der Sprachmelodie in der Vertonung nachspüren ...
...... Fortsetzungen folgen .....
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- Geschrieben von: Karl Penzkofer
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Für beide Bereiche des Chorgesangs - geistlich wie weltlich - stehen vielleicht an erster Stelle Überlegungen zur Qualität der ausgewählten Chorsätze, auch bzgl. der Eignung für die zur Verfügung stehende Besetzung. Eine Lanze sei gebrochen für den einstimmigen Gesang des Chores zur Unterstützung des Gemeindegesangs bei Liturgiefeiern.
Dabei wäre besonders eine Unterstützung der Feierlichkeit einer Liturgie durch Männerstimmen wünschenswert. Das Angebot an Literatur ist überreich:
Von Jahrhunderte altem Choralgesang bis zur Melodieführung einfacher Kirchenlieder, etwa zu Ostern "Victimae paschali laudes"
oder "O Stern im Meere", ein wunderbares Wallfahrtslied, etwa auf dem Heiligen Berg Niederbayerns zu singen:
Diese verlinkte Datei ist auch ein Beispiel für die Unterstützung des Gemeindegesangs durch eine Tenorstimme. Die Alt- und Bassstimme haben reine Begleitfunktion und geben dem Lied Fülle und Farbe. Der Satz erhebt keine künstlerischen Ansprüche und folgt volksmusikalischen Traditionen.
Im Bereich weltlicher Lieder ist die Auswahl von Liedern, welche auch einstimmig gesungen interessant sind, Legion.
ein paar Beispiele aus dem Notenpool des Steinacher Singkreis: Link
ein Beispiel:
Hier noch ein Beispiel, an welchem alle Aspekte eines guten Liedvortrags erarbeitet werden können:
Hier der Link zum Lied im Notenpool des Steinacher Singkreises
und hier der Link zu smart-music-Datei
Anmerkung: Der soziokulturelle Hintergrund des Liedes ist hochinteressant:
Wolfsberg wurde 1828 von Siedlern aus dem Bayerischen Wald und dem Böhmerwald im Banat gegründet. In den 225 Häusern des Dorfes, das sich als Straßendorf über eine Länge von etwa zwei Kilometern auf einem rund 1000 Meter hohen Bergkamm erstreckt, lebten früher ungefähr 1.000 Menschen. Die Häuser (früher Holzhäuser) waren weiß mit grün gestrichenen Fenstern und Toren. Die Einwohner lebten von der Landwirtschaft, Holzschlag und von den Fabriken in der Stadt Reșița.
Ein Wahrzeichen Wolfsbergs war das „Hotel“, in dem viele Urlauber, von den Dorfbewohnern „Luftschnapper“ genannt, Ferien machten. Unter der kommunistischen Herrschaft von Nicolae und Elena Ceaușescu wurde es immer schwerer, den gewohnten Alltag zu bewältigen. Die Männer mussten, um das Einkommen zu sichern, weite Arbeitswege in Kauf nehmen und so blieben nur die Älteren mit Frauen und Kindern daheim.
Nach den Umsturz im Dezember 1989 reisten fast alle Bewohner nach Deutschland aus. Heute leben nur noch wenige Familien und ältere Menschen dort. Wolfsberg wird überwiegend von wohlhabenderen Rumänen, die die Häuser der ehemaligen deutschstämmigen Bewohner aufgekauft haben, als Wochenend- oder Ferienort genutzt. Die Häuser werden zu Gasthäusern und Pensionen umgebaut, so dass sich das Dorfbild des einstigen Wolfsberg stark verändert hat. Das „Hotel“ wurde um die Jahrtausendwende abgerissen, um einem neuen modernen Ferienhaus Platz zu schaffen, welches bisher jedoch nicht gebaut wurde.
Quelle: Wikipedia bzw: Karpatenwilli
Johannes Brahms komponierte im Jahr 1864 u.a. kunstvolle Sätze zu mehreren Volksliedern. Trotz der Titulierung "Volkslied" handelt es sich eher um Kunstlieder, an denen alle Techniken guten Liedvortrags bestens geübt werden können. Ein Beispiel: "Des Abends kann ich nicht schlafen gehn, Volkslied, 19. Jahrhundert".
Link
Weitere Lieder: Siehe etwa geistliche zB bei Gabler, oder weltliche im Notenpool des Steinacher Singkreises. Allerdings sollte der Chorleiter, die Chorleiterin, darauf hinwirken, dass die einstimmigen Lieder von der Singgruppe auswendig ohne Notenblatt coram publico gesungen werden.
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- Geschrieben von: Karl Penzkofer
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Nach allgemeiner Überzeugung sind insbesonders Laienchöre - nicht nur als Folge der Corona-Pandemie - in schwere Wasser geraten. Der Schlichtverein hat diese Situation in SoS - Save our Singing thematisiert. Das "Teilen von Musik" als Beigabe zu Finale 27.2 könnte e i n e Möglichkeit sein, ein rettendes Ufer zu erreichen.
Wo liegt nun nach Überzeugung des Schlichtvereins dieses eine, rettende Ufer? Dort, wo Laienchorsingen - profan wie sakral - Konzepte entwickelt hat, sozusagen an der Quelle, am "Brunnen, dieser unerschöpflichen Quelle für alternatives, innovatives und nachhaltiges Laienchorsingen"!
Innovativ ist ganz sicher, wenn Chorsänger im Chorsatz ihre Stimme am häuslichen Rechner so weit üben, dass sie diese Noten nicht nur kennen, sondern auch können. Dieses Üben sollte sich aber nur auf die Noten beziehen. Deshalb gibt es in der Regel keinen Text zu Noten, denn Noten kann man am besten auf Silbe - etwa auf die Silbe 'mo' - oder mit Summen üben. In der smart-music Übedatei kann man dazu die jeweilige Stimme auswählen, bisweilen sogar den Klavierauszug, auf jeden Fall aber die übrigen Stimmen im Hintergrund dazu spielen lassen. Auch das Tempo kann variiert werden:
Wie kommt man zu den Übe-Dateien? Die Noten sind gesammelt im Notenpool des Schlichtvereins. Die Beiträge mit Übe-Dateien sind mit dem Tag "SmartMusic" getagt: Link
Hier nun ein Screenshot mit Schiedermayrs Landmesse in F, deren Aufführung vom smart-music-Modus provitierte:
Und dann noch was weltliches, auch mit smart-music-Übedateien:
Link
Gerald Fink: Missa Quattuordecim Auxiliatorum
- In KW2 und KW3 2025 fakultative Vorproben
- Am 18. Januar 2025 - voraussichtlich nachmittags - zuerst eine Probe im Probensaal des Musikvereins im Steinacher Rathaus
- Nach einer Kaffeepause dann die Hauptprobe mit Orgel in der Steinacher Kirche
- Aufführung um 18 Uhr zur Vorabendmesse
- anschließend kleines weihnachtliches Konzert mit a capella-Chorsätzen und Werken, gespielt auf der neuen Steinach Mühleisen-Orgel
Hier schon mal der Link zum Werk:
Link
Allerdings scheint dieses Tool von smartmusic sicher nur mit dem Chrome-Browser von Google zu funktionieren.
Hilfsweise kann man - wenn Chrome nicht der Standard-Browser werden soll - die Adresse des Links kopieren und in die Adresszeile des 'Neben-Browsers' einfügen. So klappt es dann vermutlich mit dem Tool "Musik teilen".
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- Geschrieben von: Karl Penzkofer
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Joseph Gabler (1824-1902), Dechant - heute Dekan - zu Waidhofen a. d. Ybbs sammelte in über 40 Jahren größtenteils im Waldviertel und in seiner Diözese St. Pölten im 19. Jahrhundert Hunderte von 'geistlichen Volksliedern' und veröffentlichte diese in zweiter Auflage in Linz/Regensburg im Jahre 1890.
ein Gabler, und zwei überlieferte geistliche Volkslieder:
Der Workshop wird derartiges Liedgut in eigenen Sätzen wiederbeleben, teils in mehreren Variationen: S/A, S/B, S/A/B, S/A/T/B, T/A
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- Geschrieben von: Karl Penzkofer
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